Es war fünf Uhr morgens, als ich im Hotel in Addis Abeba ankam. Ich mir ein äthiopisches Hotel ausgewählt und sie hatten sogar einen Fahrer an den Flughafen geschickt, der mich im Morgengrauen abholte.
Mekdes saß an der Rezeption. Als ich dann in der Anmeldung angab, dass ich Fotograf bin, war sie etwas überrascht und meinte, ich könnte sie doch mal fotografieren. Ich sagte gerne zu, aber in den beiden Tagen, an denen ich im Hotel war, hatte sie wohl keinen Dienst mehr.
Umso überraschter war ich am Tag der Abreise. Da saß sie, sie hatte ihr schönstes Kleid an. Ich hatte noch Zeit, bevor ich abgeholt werden sollte, und so haben wir in der Rezeption Fotos gemacht. Die Reinigungsfrau und der Concierge waren die einzigen Zuschauer und baten mich, dass ich doch auch ein Bild von ihnen machen sollte…
Mekdes habe ich dann die Fotos über Telegram geschickt. Eine E-Mailadresse hatte sie nicht. Sie wollte auch die Fotos an ihre Kollegen weitergeben. Es ein guter Moment, wenn ich mit meinen Gaben anderen eine Freude machen kann. So muss es eigentlich sein, das Leben.